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Egge ist ein landwirtschaftliches Bodenbearbeitungsgerät, das nach dem Pflügen eingesetzt wird, um Erdschollen zu zerkleinern, die Bodenoberfläche zu glätten und Unkraut zu beseitigen. Sie zählt zu den ältesten Werkzeugen in der Bodenbearbeitung und ist sowohl in konventionellen als auch in biologischen Anbausystemen verbreitet.
Allgemeine Beschreibung
Die Egge dient dazu, den Boden feiner zu bearbeiten und die Struktur für die Saat vorzubereiten. Sie wird meist nach dem Pflug eingesetzt, um die durch das Pflügen entstandenen Erdschollen zu zerkleinern, Unebenheiten auszugleichen und eine gleichmäßige Krume zu erzeugen. Gleichzeitig unterdrückt sie auflaufendes Unkraut und kann organische Reste oder Saatgut einarbeiten.
Eingesetzt wird die Egge traditionell in Verbindung mit Traktoren, früher auch durch tierischen Zug. Moderne Ausführungen verfügen über einstellbare Zinken, hydraulische Steuerungen und große Arbeitsbreiten.
Die Auswahl der Egge hängt vom gewünschten Bearbeitungsgrad, der Bodenkonsistenz und der Kulturart ab. Je nach Bauart sind auch unterschiedliche Arbeitstiefen und Bearbeitungsarten möglich.
Typische Ausprägungen
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Zinkenegge: Klassisch mit federnden Metallzinken zur Lockerung und Einebnung
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Scheibenegge: Mit rotierenden Scheiben für schwerere Böden und intensivere Bearbeitung
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Striegel: Leichte Egge zur Unkrautregulierung im ökologischen Landbau
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Kreiselegge: Aktives Gerät mit rotierenden Werkzeugen zur feinen Krümelung des Bodens
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Schlepegge: Für leichte Einebnung oder zur Einarbeitung von Saatgut oder Düngemitteln
Empfehlungen
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Anpassung an Bodentyp und Wetterlage: Trockener, nicht zu harter Boden fördert effektives Eggen
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Bearbeitungstiefe richtig einstellen: Für gleichmäßige Ergebnisse und Schutz des Bodenlebens
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Gerät regelmäßig warten: Zinken oder Scheiben auf Verschleiß prüfen, Lager schmieren
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Kombination mit anderen Geräten: Z. B. Saatbettkombinationen zur gleichzeitigen Vorbereitung und Aussaat
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Umweltaspekte beachten: Keine Überarbeitung, um Bodenerosion und Strukturverlust zu vermeiden
Anwendung im persönlichen Alltag
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Landwirtschaftlicher Betrieb: Vorbereitung des Saatbetts vor der Aussaat
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Hobbygärten und Kleinflächen: In kleineren Varianten oder motorisierten Hackgeräten integriert
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Pferdebetriebe und Reitanlagen: Pflege von Reitböden mit speziellen Bahn- oder Reitplatzeggen
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Gemeinden und Kommunen: Pflege von Rasenflächen, Sportplätzen oder Wegen mit leichten Eggen
Bekannte Beispiele
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Landwirte im Ackerbau nutzen Zinken- und Kreiseleggen vor der Aussaat von Getreide, Raps oder Mais.
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Biobetriebe verwenden Striegel zur mechanischen Unkrautregulierung im Getreidebestand.
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Pferdehöfe setzen Reitplatzeggen ein, um Sandflächen zu lockern und gleichmäßig zu verteilen.
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In der DDR waren Eggen wesentliche Bestandteile der sogenannten Saatbettbereitung.
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In Afrika und Asien werden handgeführte oder einfache tiergezogene Eggen auf Kleinflächen verwendet.
Risiken und Herausforderungen
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Bodenverdichtung durch Mehrfachbearbeitung bei falscher Anwendung
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Zerstörung der Bodenstruktur bei zu nasser oder zu tiefer Bearbeitung
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Hoher Kraftstoffverbrauch bei großflächiger Nutzung mit schweren Geräten
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Verschleiß und Bruchgefahr bei harten Böden oder Fremdkörpern
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Nicht geeignet für alle Kulturarten: Besonders empfindliche Pflanzen benötigen spezielle Verfahren
Beispielsätze
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Nach dem Pflügen kam die Egge zum Einsatz, um die Oberfläche zu glätten.
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Die Scheibenegge zerkleinerte die schweren Erdschollen besonders effektiv.
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Mit dem Striegel entfernte der Landwirt Unkraut aus dem Bio-Roggenbestand.
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Für die Reitplatzpflege wurde eine spezielle Reitplatzegge verwendet.
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Die alte Zinkenegge wurde durch eine moderne Kreiselegge ersetzt.
Ähnliche Begriffe
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Pflug: Gerät zur tiefgründigen Lockerung und Wendung des Bodens
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Grubber: Gerät zur groben Lockerung und Durchmischung des Oberbodens
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Saatbettkombination: Kombination aus Egge, Walze und weiteren Geräten zur gleichzeitigen Bodenbearbeitung
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Häckselgerät: Zerkleinert Pflanzenreste, aber nicht zur Bodenbearbeitung gedacht
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Walze: Glättet den Boden und schließt Feuchtigkeit ein
Zusammenfassung
Die Egge ist ein traditionelles und vielseitiges Bodenbearbeitungsgerät, das nach dem Pflügen eingesetzt wird, um die Bodenstruktur zu verfeinern und die Saat vorzubereiten. Ihre verschiedenen Bauformen ermöglichen eine anpassungsfähige Nutzung in Landwirtschaft, Gartenbau und Landschaftspflege. Bei richtiger Anwendung trägt sie zur nachhaltigen Bodennutzung und erfolgreichen Kulturführung bei.
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