Klemens von Metternich (* 15. Mai 1773 in Koblenz; † 11. Juni 1859 in Wien) war ein österreichischer Diplomat, Politiker und Staatsmann.

Metternich war einer der einflussreichsten Vertreter des Konservatismus und spielte eine zentrale Rolle bei den Verhandlungen und politischen Entwicklungen während und nach den Napoleonischen Kriegen.

1. Karriere:
Metternich trat früh in den diplomatischen Dienst ein und wurde zum österreichischen Botschafter in verschiedenen europäischen Hauptstädten ernannt. Im Jahr 1809 wurde er zum österreichischen Außenminister ernannt und behielt diese Position für mehr als drei Jahrzehnte. Als Außenminister spielte Metternich eine wichtige Rolle bei der Organisation des Wiener Kongresses im Jahr 1814, der darauf abzielte, nach den napoleonischen Kriegen eine stabile politische Ordnung in Europa wiederherzustellen.

2. Hintergrund und Privates:
Klemens von Metternich entstammte einer alten deutschen Adelsfamilie. Er wurde in eine wohlhabende und einflussreiche Familie geboren, die ihm eine umfassende Ausbildung ermöglichte. Metternich war bekannt für seinen aristokratischen Lebensstil und seine konservativen Überzeugungen. Er war zweimal verheiratet und hatte insgesamt elf Kinder.

3. Positionen und Engagement:
Metternich vertrat eine konservative politische Philosophie, die auf der Erhaltung der traditionellen monarchischen Ordnung und der Unterdrückung revolutionärer Ideen basierte. Er war ein entschiedener Gegner des Liberalismus und des Nationalismus und strebte nach einem stabilen Europa, das von den großen Mächten gemeinsam verwaltet wurde. Metternich spielte eine Schlüsselrolle bei der Schaffung des Wiener Systems, das darauf abzielte, politische Stabilität durch ein Gleichgewicht der Mächte aufrechtzuerhalten.

4. Sonstiges:
Metternichs politischer Einfluss und seine Ideen prägten die europäische Politik des 19. Jahrhunderts maßgeblich. Er war bekannt für seinen konservativen Autoritarismus und seine Fähigkeit, diplomatische Verhandlungen zu führen. Metternichs Vision von einem stabilen Europa wurde jedoch zunehmend herausgefordert, insbesondere durch aufkommende nationalistische Bewegungen. Nach dem Scheitern der konservativen Ordnung im Revolutionsjahr 1848 floh Metternich nach England, wo er den Rest seines Lebens im Exil verbrachte.

Metternichs politisches Erbe ist bis heute umstritten. Einige sehen in ihm einen Verteidiger der monarchischen Ordnung und einen Garanten für politische Stabilität, während andere ihn als Symbol für reaktionäre und undemokratische Prinzipien betrachten. Dennoch bleibt er eine herausragende Figur in der Geschichte des 19. Jahrhunderts und hat einen bleibenden Einfluss

In unserer monatlichen Umfrage unter den Lesern dieses Lexikons belegt Klemens von Metternich den Platz 73 (133, 152, 173).

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